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Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,
auch ich möchte Sie alle herzlich grüßen. Ich freue mich besonders, aus dem politischen und gesellschaftlichen Bereich Ingbert Kersebom, Kenan Gücük
und Erika Ross in unserer Mitte zu sehen. Natürlich auch Friedrich Ostendorff, der hoffentlich bald diese Region wieder im deutschen Bundestag vertreten
wird.
Schön, dass Sie alle hier sind.
Arno bat mich um ein paar einleitende Worte.
Was kann ich über Arno Löbbe und seine Bilder sagen? Ich bin kein
Kunstkenner – also Arno keine Angst, Ich spreche hier nicht als Kritiker sondern als Freund und begeisterter Betrachter Deiner Bilder. Mir fällt hierzu
eine schöne Geschichte ein, die mir meine Frau erzählte: Zugetragen in einer kunstbewegten Stadt des Kreises Unna hat es vor einigen Jahren eine Ausstellung gegeben,
die, ich formuliere es mal vorsichtig, das kunstbeflissene Publikum einigermaßen ratlos ließ.
Die nicht wirklich näher definierbaren Objekte wurden auf Steinsockeln ausgestellt. Merkwürdig verformte Gegenstände mit interessanten Untertiteln und
hohen Preisschildern und dem Zusatz „verkauft“. Nun ja – es gelang eine in der städtischen Kantine etwas zu lang auf dem heißen Kochherd abgestellte und
völlig verformte Plastikschüssel auf einen zufällig frei gebliebenen Steinsockel zu platzieren. Das Kunstwerk bekam natürlich auch ein Preisschild mit dem
Zusatz verkauft und als Titel das Wort „Schicksal“. Sie ahnen sicherlich, dass dieses Kunstwerk unbehelligt und selbstverständlich die gesamte Länge der
Ausstellung erlebte. Nun liegt es mir fern, irgendwelche Kunstrichtungen zu kritisieren aber Arnos Kunst ist schon etwas sehr besonderes. Die gerade
geschilderte Geschichte wird uns bei Arnos Malerei nicht passieren. Arno ist ein Handwerker, einer der etwas von seinem Handwerk versteht, ja der die
Malerei zu einer Perfektion gebracht hat, die man in der heutigen Zeit selten findet. Er sieht sich selbst durchaus in der Tradition alter holländischer
Meister und wenn, vergleichbar bei einem alten Stilleben, die Sahne von der Waffel heruntertropft und sich ein gewisses Hungergefühl bei Betrachtung des
Bildes breit macht, dann leben seine Bilder und berühren uns. Will man mit Arno etwas unternehmen, heißt es zumeist – keine Zeit, muss das Licht ausnutzen
aber gern darf man ihn in seinem Wohnatelier besuchen. Kaffee und Bilder – viele Bilder. Arno ist ein Bildersammler. Von seinen Reisen bringt er tausende
Bilder mit. Aus Indien, dem Himalaja oder Wüsten und Steinformationen aus Israel oder Griechenland. Was sie auf Arnos Bildern sehen, das gibt es wirklich
und zwar genau so, wie sie es sehen. Die Steinmauer, der Bambus oder die heilige Kuh. Jedes Detail stimmt – stimmt genau bis auf den letzten Pinselstrich.
Man kann Arno in seinem Atelier beobachten, wie er mit dem Einhaarpinsel arbeitet – Sisyphos würde lächeln! Aber Arnos Kunst ist im Gegensatz zu Sisyphos
nicht vergeblich – das zeigen seine Bilder. Ich finde es bemerkenswert, dass in einem Zeitalter, in dem die naturalistische Darstellung lange wenig gelitten war,
es immer noch Künstler gibt, die sich dieser Art von Kunst widmen. Sie hat ihre Daseinsberechtigung, da sie uns - meiner Meinung nach auch die Kunst in den Alltag
hineinbringt, gerade weil sie so real so begreifbar erscheint.
Kunst im Alltag ist wichtig. In Zeiten knapper Kassen wird in Kommunen gerne als erstes bei Kunst und Kultur gespart. Kunst steht permanent unter
Rechtfertigungsdruck. Vor Ihnen, die Sie hier alle versammelt sind, muss ich keine Rechtfertigungs-Argumente vorbringen. Kunst als etwas zutiefst
menschliches etwas, das wesentlich zu unserem Dasein dazugehört, das muss auch in einer Finanz- und Gesellschaftskrise verteidigt werden.
Sei es das Hilperttheater hier in Lünen, Die Neue Philharmonie innerhalb der ganzen Region, die einzigartige Chance auf Schloss Opherdicke das Haus der
Moderne zu etablieren oder das Welttheater der Straße in Schwerte zu erhalten, um nur einige bedeutende Projekte zu nennen. Ich würde mich freuen, wenn
Sie gemeinsam den Stellenwert der Kunst als etwas Allgemeines, etwas Alltägliches und gleichwohl immer als etwas besonderes verteidigen. Kunst sollte der
Allgemeinheit etwas wert sein. Dies ist jedenfalls meine Auffassung als grüner Politiker hier im Kreis Unna. Schon in wenigen Wochen werden wir den Haushalt
des Kreises Unna für das Jahr 2010 diskutieren. Dann gilt es wiederum den Stellwert der Kunst zu unterstreichen und auch zu verteidigen. Gleiches gilt auch auf
den anderen politischen Ebenen wie im Land und auf Bundesebene. Heute gleichwohl mitten im Bundestags-Wahlkampf demonstrieren wir völlig gelassen und entspannt,
indem wir uns nun die Bilder von Arno Löbbe anschauen und einfach nur genießen. Nehmen Sie die Bilder mit in ihren Alltag, und wann immer Sie einer Katze, einer
Waffel oder einer Rose begegnen, denken Sie vielleicht an die Bilder von Arno Löbbe.
Ich wünsche Ihnen jetzt viel Spaß und ich glaube Arno möchte auch ganz kurz ein paar Worte an Sie richten.
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