REPORTAGE IN DER "OSHO TIMES" / NOVEMBER 2009












MEIN FEUER BRENNT!

Gemälde von Arno Löbbe


Das Spielen mit Farben, Formen, Licht und Schatten, das Folgen innerer Eingebungen und das Erfinden ganz eigener Realitäten, deren Wahrheiten ich selber in meiner Malerei bestimmen kann, geben mir das Gefühl großer Freiheit und Unabhängigkeit.
Zugleich verbindet mich die teils akribische Malweise mit meiner täglichen Umgebung. Sie bringt mich dazu die Welt bewusst wahrzunehmen und genau hinzusehen, um alles Erlebte in meinen Bildern widerspiegeln zu können.

Aufgewachsen bin ich in einer weltoffenen und paradiesischen Umgebung. Grenzen schienen nicht vorhanden zu sein und Phantasie war der Schlüssel zur Welt.
Ich malte von Anfang an. Auch in der Schulzeit waren Zeichnen und Malen meine Hauptbeschäftigung, alles andere war Nebensache.
1978 blieb mein Vater, ein Maschinenbauingenieur, auf einer Geschäftsreise nach Indien für einige Monate im damaligen "Shree Rajneesh Ashram" in Pune hängen, was zur Folge hatte, dass wir alle, meine Mutter, Geschwister und ich, den Ashram und später Rajneeshpuram besuchten.
Die Begegnung mit Osho brachte ganz neue Dimensionen in unser Leben. Oshos ästhetische Erscheinung, seine wunderbaren brillanten Vorträge, die neuen Einsichten, Inspirationen und Meditationen, die exotische Atmosphäre des Ashrams und Indiens hatten nachhaltigen Einfluss auf mich - hatte ich doch ein Paradies gesehen.
Diese Prachtentfaltung sowie die schlichte Ästhetik des Zen sind bis heute wichtige Bestandteile meiner Gemälde. Ich folgte weiter dem Drang, meine Malerei zu perfektionieren und hatte das Glück auf der Kunstakademie in Wien 'Freie Malerei' studieren zu können. Meine Lehrer und Professoren waren Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Arik Brauer und Friedensreich Hundertwasser.

1990 wurde ich Zeuge von Oshos letzten Auftritten. Zu dieser Zeit ließ ich mich in einer Bildhauerwerkstatt in den Marmorsteinbrüchen von Carrara zum Bildhauer und Steinmetz ausbilden. Danach zog ich, unterstützt von einem Stipendium, nach Paris und organisierte dort erste erfolgreiche Ausstellungen. Ab Mitte der 90-er Jahre arbeitete ich für Werbeagenturen, entwarf Buchcover und Illustrationen für Verlage und gab Unterricht und Seminare für Ölmalerei. All das entfernte mich jedoch immer weiter von mir selbst und dem, was ich eigentlich tun wollte.

Zur Jahrtausendwende kam es dann zu einem Schnitt. Es zog mich wieder nach Indien und ich bereiste für ein Jahr diesen wunderbaren Subkontinent per Autostop, in öffentlichen Bussen oder der indischen Bahn und unternahm wochenlange Trekking-Touren durch den Himalaja. Ich übernachtete in billigen Guesthouses oder unter freiem Himmel. Es war eine sehr abenteuerliche Zeit, und ein wunderbares Gefühl der Freiheit begleitete mich. Durch Zufall begegnete ich dem Dalai Lama in Dharamsala, seinem indischen Exil.
Danach arbeitete ich nie wieder für Agenturen, Verlage oder Institute.

Heute male ich intensiver denn je an meinen eigenen Bildern. Ich organisiere große Ausstellungen meiner Werke in Galerien und Ausstellungshallen.

Mein Feuer brennt - Ich liebe das Leben, arbeite äußerst gerne und freue mich auf die kommenden Projekte!