WESTFÄLISCHE ALLGEMEINE ZEITUNG
Ausgabe: Nr. 224 / Freitag, 25. September 2009







Künstlernähe und Abstandsregeln

Arno Löbbe begeistert von Resonanz auf seine Ausstellung in der Stadtgalerie - Schülergespräch zwischen Exponaten

Lünen. Nicht nur die Kunst kam Besuchern in der Ausstellung entgegen, sondern auch der Künstler selbst.
Glück für die Klasse 7a der Geschwister-Scholl-Gesamtschule: Auf ein Gespräch über seine Bilder, die drei Wochen in der Stadtgalerie zu sehen waren, soll nun ein Atelierbesuch folgen.
"Das haben wir so noch nie erlebt", erzählt Klassen- und Kunstlehrer Michael Schnitzler, der die Schülerinnen und Schüler begleitete. Wir gehen regelmäßig in die Ausstellungen hier, haben aber noch nie zufällig den Künstler getroffen." Schnell sei man mit Arno Löbbe, der in der Ausstellung fotografierte, ins Gespräch gekommen. Auf seine fotorealistischen, meist großformatigen Bilder hätten die 12- bis 14- Jährigen sehr aufgeschlossen reagiert. "Das akzeptieren sie sofort als Kunst", sagt Michael Schnitzler. Die Jugendlichen rennen zum riesigen Porträt einer fauchenden, gekrönten Katze, bei der jedes Härchen zu Berge steht. Der Aufwand wird bewundert, die Spur des Malers gesucht.

"Wie lange malen sie schon?", wird Arno Löbbe später im Sitzkreis zwischen den Exponaten gefragt, und der Lüner Künstler versetzt die Gäste mit der Antwort "Schon immer" ins Grübeln. "Sobalt ich einen Stift halten konnte", erläutert er. Wieder Stille "Mit zwei,drei Jahren", wird er speziell. Ungläubiges Raunen. "Bei den ersten Strichen mit dem Bleistift habe ich mich schon dafür begeistert." Ein Ausstellungsstück wackelt. Der Lehrer erinnert an "Das Verhalten in Ausstellungen: ein halber Meter Abstand zum Kunstwerk-auch wenn es uns noch so gut gefällt".

"Ich finde gut, dass die so wuselig sind", sagt Arno Löbbe. Auch so können Dialoge mit seinen Bildern und Objekten aussehen. "Der Andrang hier hat mich überrascht und begeistert", erzählt der Künstler. Er sei mehrmals in der Woche vor Ort gewesen "Für mich hat das neue Kontakte und Verkäufe von Druckgrafiken gebracht. Und natürlich interessante Gespräche über meine Arbeit."

Die sollen beim Atelierbesuch der 7a fortgesetzt werden. Am Tag des offenen Ateliers am 4. Oktober will sich der Künstler aber nicht beteiligen. "Ich bin Einzelgänger."