Ruhr Nachrichten
Ausgabe: Nr. 205. 36. Woche / Freitag, 4. September 2009







Kontakt mit Ernst Fuchs

Arno Löbbe studierte an der Wiener Kunstakademie bei Arik Brauer

von Beate Rottgardt

LÜNEN. Ein Buch über Ernst Fuchs war die Initialzündung für Künstler Arno Löbbe (Foto)
Das Buch gehörte Löbbes Vater und der künstlerisch talentierte und interessierte Sohn war so fasziniert vom Wiener Malerfürst, dass er ihm einen Brief schrieb. "Er schrieb nett zurück, ich solle ihn doch in Wien besuchen."
Gesagt, getan - der 19-jährige reiste in die Donaumetropole und war schier "erschlagen von den Fuchs-Bildern" Fuchs seinerzeit gefiel, was der junge Bergkamener malte und vermittelte ihm Kontakte zur Kunstakademie. Dort bestand Löbbe die Aufnahmeprüfung und wurde Student bei Arik Brauer. "Ich habe wirklich bei den besten Malern die Technik gelernt." Das Expressive, Abstrakte lag Löbbe nie. Und deshalb bedauert er es sehr, dass derzeit die Kunst, die er an der Akademie lernte, nicht mehr vermittelt wird: "Meine Professoren sind mittlerweile alle über 80". Er würde sich wünschen, dass die exakte realistische Art der Malerei, die er so schätzt und beherrscht, weiter an junge Talente vermittelt werden könnte.
Löbbe lebt von seiner Kunst, entschied sich im Jahr 2000 für einen konsequenten Schnitt - damals gab er die Buchillustrationen und die Werbegrafik auf. Seine Ausstellungen führten ihn oft ins Ausland. "In dieser Region habe ich bisher kaum was gemacht."
Umso mehr freut er sich über die gute Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro-Team und vor allem die wunderbaren Ausstellungsmöglichkeiten in der Stadtgalerie: "Die Räumlichkeiten erinnern mich an die Bonner Kunsthalle."

Mit Filzstiften gemalt
Dass die Kunst sein Leben bestimmt, war fast schon vor der Schulzeit zu spüren. "Meine ersten Bilder habe ich damals mit Filzstiften gemalt." Später illustrierte er die Schülerzeitung. "Dann hab ich begonnen, Graphik-Design zu studieren, aber das hat mir nicht gefallen, es hatte zu viel mit Kommerz und Werbung zu tun." erinnert sich Löbbe.
Erst wollte er danach zu Dali, aber der war leider schon sehr krank. Der Brief an Fuchs war dann genau die richtige Entscheidung.

Die Ausstellungseröffnung von Arno Löbbes "One-Man-Show" ist am Sonntag, 6. September, um 11 Uhr in der Stadtgalerie im Hansesaal: Begrüßung: Jochen Otto, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Freizeit, Einführung: Adrian Mork. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 24. September.