Ruhr Nachrichten
Ausgabe: Nr. 205. 36. Woche / Freitag, 4. September 2009







Fast unglaubliche künstlerische Vielfalt

Arno Löbbe präsentiert eine Auswahl seiner Arbeiten als "One-man-show" im Hansesaal

von Beate Rottgardt

Lünen. "One-man-show" nennt Künstler Arno Löbbe seine erste Ausstellung in der Lüner Stadtgalerie im Hansesaal. Dabei könnte der Betrachter beim Anblick der Vielfalt seiner Arbeiten denken, hier stellen drei oder vier ganz verschiedene Künstler ihre Werke aus.
Doch Löbbe beeindruckt nicht nur durch Vielfalt, sondern vor allem mit dem Beweis, dass Kunst von Können kommt. Der 43-jährige Bergkamener verblüfft mit unglaublich exakter Darstellung, mit Details, die auch auf den dritten Blick faszinieren.

"Cherry and Cream"
So mag man bei "Cherry and Cream", einem großformatigen Bild aus dem Bereich Fotorealismus wirklich zunächst glauben, ein Foto vor sich zu sehen. Erst, wenn man ganz genau hinschaut, sieht man - es ist tatsächlich ein Ölgemälde, dass da Appetit auf Waffeln mit Kirschen macht.
Seine Verehrung für Dali und Ernst Fuchs ist in vielen Arbeiten in der Stadtgalerie zu spüren. Dennoch gelingt es Löbbe, seinen eigenen Stil auch im fantastischen Realismus zu präsentieren.
Dass er schon als Jugendlicher sein künstlerisches Talent auslebte, zeigen die Arbeiten aus den 80er Jahren. Sehr gelungene Zeichnungen, Portraits, die den Charakter des Dargestellten herausarbeiten sind in der Stadtgalerie zu sehen. Und Löbbe zeigt die "Mona Lisa des 20. Jahrhunderts", ein Frauenportrait mit leichten Punkeinschlag und nur noch wenig vom berühmten Lächeln des Da Vinci-Vorbilds

Stadtschönheit
Speziell für die Lüner Ausstellung schuf der Künstler die "Lüner Stadtschönheit", Eine Schwarz-Weiß-Skulptur, die an eine temperamentvolle Flamenco-Tänzerin erinnert.
Dass Löbbe auch als Bildhauer tätig ist, zeigt eine Skulptur aus Carrara-Marmor.
Insgesamt eine sehenswerte Ausstellung, für die man sich unbedingt Zeit nehmen sollte, um Löbbes Facetten kennen zu lernen. Eröffnet wird die "One-man-show" am 6. September.